Unsere Gründung

Wann gründet ihr? Habt ihr schon gegründet? Warum dauert das solange? Ach, das wird doch nie was. Das will ich sehen, dass ihr gründet.

Im Sommer 2015 hatten wir die Idee eine IT-Genossenschaft zu gründen, um endlich sinnvolle, hilfreiche und notwendige Software entwickeln zu können. Gesagt, getan.

Einige von uns kündigten ihre Festanstellungen und arbeiteten unter dem Namen Techgenossen gemeinsam an Software- oder Webdesign-Projekten, bei denen wir kein schlechtes Gewissen mehr haben mussten.

Allerdings waren wir bis vor Kurzem keine juristische Person, sondern de facto nur eine Handvoll Freelancer, die gut zusammenarbeiteten. Was war aus der Genossenschaftsidee geworden?

Es geht auch ohne eG

Interessanterweise benötigten wir initial gar keine juristische Person. Unsere Ziele und Ideale konnten wir auch ohne eG mit einigen Workarounds ganz ordentlich verwirklichen.

Zwar sahen wir uns regelmäßigen Nachfragen ausgesetzt, wann es denn soweit sei und was da solange dauere, aber im Grunde hat uns das sogar geholfen unsere Prioritäten im Auge zu behalten.

Unsere eG sollte kein nebulöser Schnellschuss-Hipster-Selbstzweck sein, sondern ist Mittel zum Zweck gemeinsam zukunftstaugliche Software zu gestalten. Deshalb war es zunächst wichtiger uns zu etablieren und durch unser Handwerk zu überzeugen.

Schleichwege zur Genossenschaft

Tatsächlich arbeiteten wir stetig an der Genossenschaft. Dabei haben wir die eine und andere Hürde genommen, waren zwischendurch auf Holzwegen unterwegs und haben bei Bruchlandungen viel gelernt. Zusammengefasst:

  • Wir haben einmal den Prüfverband gewechselt.
  • Wir haben drei verschiedene Geschäftspläne formuliert.
  • Die jeweils auf verschiedenen Geschäftsideen basierten.
  • Niemand weiß mehr, wie häufig wir die Satzung überarbeitet haben.
  • Am Anfang waren wir zu dritt, nun sind wir zu neunt.

Klingt mühsam, frustrierend und irgendwie chaotisch? Ja, so war es. Unentschlossen war es dabei nie.

Beharrlich gedeiht

Im Gegenteil: Die vielen Gespräche, das gegenseitige Hinterfragen und die Vor-zurück-zur-Seite-rans haben uns geholfen – ganz Kaizen – unsere Werte (Satzung) und unseren Zweck (Geschäftsplan) zu formen und zu schleifen.

Unser Erfolg besteht unter anderem darin, Dinge bewusst brachliegen, ruhen, sich neu entwickeln zu lassen, wenn die intrinsische Motivation fehlt. Es darf pausiert, überdacht und neu iterativ gemacht werden. Wir erlauben uns Sorgfalt, Echtheit und Zeit, wo alle hetzen.

Gründungstreffen im Münchner Media Lab

Umso zufriedener sind wir mit dem Ergebnis. Am 13.12.2018 konnten wir auf unserer Gründungsversammlung unsere Satzung, den Vorstand und die Bevollmächtigte einstimmig verabschieden. Nun sind wir gespannt, wie es weitergeht.