Erste Wochen, erste Techgenossen-Praktikantin

Hier schreibt nun für den Techgenossen Blog der Techgenossen erste Praktikantin. Ich bin Katha und verfasse hier nach und nach mal ein paar Einträge. Ich stelle mir vor, darin meine steeeile Lernkurve, Beobachtungen und sonstige Gedanken zu verarbeiten. Hoffentlich ist das für Euch genauso spannend wie für mich.

Mittlerweile liegen zwei techgenössische Wochen hinter mir, in denen ich bereits so einige Einblicke gewonnen habe. Wenn das so weiter geht, lerne ich in dem Praktikum noch mehr als in meinem ganzen Studium zusammen.

Naja fast. Aber es trifft sich gut, dass das Wirken der Techgenossen letztlich meine Studieninhalte put into practice sind.

Von der Theorie in die Praxis

Mein Studiengang hat den fancy Titel Responsibility in Science, Engineering and Technology und dreht sich so ziemlich um das, was die Arbeit der Techgenossen in meiner Wahrnehmung ausmacht.

  • Verantwortung
  • Gemeinwohlorientierung
  • Nachhaltigkeit
  • Demokratie

Umso cooler, dass diese Werte nicht nur feste Größe beim Produkt ihrer Arbeit sind (öko-soziale Software und Webdesigns), sondern auch in den eigenen Reihen und Prozessen gelebt werden (GWÖ-bilanzierte Genossenschaft mit großem und vor allem grünem Herz, keine Hierarchien, basisdemokratisch).

Ganz nettes Allround-Paket muss ich sagen.

Best practice, gibt es das?

Ich bin ja nun Studi und habe deshalb nur bedingt viel Praxiserfahrung, aber wo bitte findet man das denn noch so? Ich habe davor noch nie ein Praktikum gemacht, bei dem Nachhaltigkeit so holistisch gedacht und in ihren verschiedenen Dimensionen so konsequent umgesetzt wurde wie bei den Techgenossen.

Zwischen Bachelor und Master habe ich bei einer NGO und einer Bildungseinrichtung Praktika absolviert. Beide im Nachhaltigkeitsbereich. Auch hier ging das Commitment weit, aber nicht so weit.

Das “Produkt” musste möglichst nachhaltig sein, ja, aber so manche internen Prozesse ließen da schon zu wünschen übrig. Doch wie wer und mit welchen Inputs und Tools (zusammen-) arbeitet und welche Abhängigkeiten dabei entstehen, spielt eine Rolle.

Weniger unnachhaltig sein

“Ist halt das Einfachste, boar viel zu teuer, das machen wir jetzt einfach so und wer kriegt das schon mit!”

Solche Sprüche zeugen nicht gerade von gelebter Nachhaltigkeit und man hört sie leider viel zu oft.

Klar, am nachhaltigsten ist der Mensch, der gar nicht lebt und die Organisation, die nicht wirtschaftet, aber wenn das Projektmanagement-Tool Basecamp wegen amerikanischer Server die einzige Techgenossen-Sünde ist, dann ist das durchaus bemerkenswert.

Na gut, dann wäre da noch die verwendete Hardware – was ist da wohl das geringste Übel? Und der Frage nach dem Strom-Mix in den neun Homeoffices bin ich auch noch nicht nachgegangen, aber von den obigen Sprüchen hört man keinen. Da wird keine Auseinandersetzung gescheut.

Das Mindset stimmt also und ich freue mich auf mehr davon! Und wenn Du eine Basecamp-Alternative kennst, die in der EU gehostet wird, let me know.